Ängste in der Weihnachtszeit - 5 Tipps gegen Überforderung, Stress & Panik
Überall leuchtet es, aus gefühlt jedem Lautsprecher klingt „Last Christmas“ und auf Instagram scheinen alle harmonisch, gut gelaunt und perfekt vorbereitet zu sein. Doch während sich viele Menschen auf die Feiertage freuen, gibt es genauso viele, die in dieser Zeit innerlich immer unruhiger werden.
Vielleicht kennst du das auch:
Der Terminkalender wird voller, von wegen besinnliche Weihnachtszeit. Der Druck, „alles richtig zu machen“, steigt. Familientreffen, überfüllte Innenstädte und hohe Erwartungen lassen dein Nervensystem schon beim Gedanken daran in Alarmbereitschaft gehen.
Und du fragst dich: Warum fühlen sich gerade diese Tage so schwer an? Du bist damit nicht allein und vor allem: Es ist absolut verständlich.
In diesem Artikel erfährst du:
- warum Weihnachten für viele Menschen Ängste und Überforderung auslöst
- welche inneren Anteile dabei oft eine Rolle spielen
- wie dein Nervensystem auf den „Weihnachtsstress“ reagiert
- und 5 alltagstaugliche, sofort umsetzbare Tipps, die dir in dieser Zeit mehr Ruhe und Selbstbestimmung schenken
Wenn Erwartungen und Realität aufeinanderprallen
Weihnachten ist mit vielen Bildern verknüpft: Harmonie, Nähe, Liebe, Besinnlichkeit. Das Problem ist nur: Dein inneres Erleben sieht vielleicht ganz anders aus.
Statt Geborgenheit spürst du Anspannung. Statt Vorfreude fühlst du dich überfordert oder einsam. Und statt Entspannung erlebst du Stress, Schlafprobleme oder sogar Panikgefühle. Diese Diskrepanz erzeugt einen inneren Konflikt: „So sollte ich mich doch eigentlich fühlen, warum geht es mir anders?“ Gerade dieser innere Widerspruch verstärkt häufig Ängste und Scham.
Aus hypnosystemischer Sicht ist das kein „Fehler“, sondern ein inneres Warnsignal eines Anteils in dir, der dich schützen möchte. Vielleicht vor Enttäuschung, Ablehnung, Überreizung oder alten, schmerzhaften Erinnerungen, die unbewusst mit dieser Zeit verknüpft sind. Wenn du mehr über innere Anteile erfahren möchtest, ist dieser Blogartikel genau richtig für dich: Das Konzept der inneren Anteile verstehen
Dein Nervensystem in der Weihnachtszeit
Für dein Nervensystem bedeutet Weihnachten oft alles andere als Entspannung:
- viele Menschen
- laute Geräusche
- Reizüberflutung durch Lichter, Gerüche und Eindrücke
- emotionale Spannungen in der Familie
- zu wenig Pausen
- zu hohe Erwartungen an dich selbst
Dein System bleibt dadurch im Alarmmodus (Sympathikus). Du bist schneller gereizt, angespannt, emotionaler, unruhiger oder ziehst dich zurück. Wenn du zu Ängsten oder Panik tendierst, kann diese Daueranspannung die Symptome verstärken: Herzklopfen, Druck auf der Brust, Schwindel, Nervosität, das Gefühl, „es nicht zu schaffen“.
Wichtig ist: Das ist eine normale und erklärbare Reaktion deines Körpers auf zu viel Stress. Es ist keine Schwäche. Ich weiß, wie es sich anfühlt, wenn alle anderen offensichtlich Spaß auf den mehr als vollen Weihnachtsmärkten haben und man sich selbst vielleicht ein- oder zweimal im Dezember in das Getümmel stürzt und merkt: „Alles zu viel. Das ist Stress pur für mich.“ Du darfst dich rausziehen aus dem ganzen Weihnachtstrubel. Du musst nicht jede Veranstaltung mitmachen. Du darfst für dich sorgen. Und glaub mir: Es geht viel mehr Menschen so wie dir und mir. Du bist nicht allein.
Familienfeiern: Alte Dynamiken, neue Überforderung
Eigentlich soll es doch das Fest der Liebe sein. Zeit mit der Familie. Gemütliches Beisammensein, leckeres Essen und lachende Menschen. Aber Familienfeste aktivieren oft alte Rollen:
Vielleicht bist du „die Vernünftige“.
Oder „die, die sich kümmert“.
Oder „die, die bitte keinen Ärger machen darf“.
Diese inneren Muster laufen meist unbewusst ab und plötzlich fühlst du dich wieder wie ein kleines Kind, das versucht, es allen recht zu machen. Gerade an Weihnachten kommen viele innere Anteile mit an den Tisch: der verletzte, der angepasste, der wütende, der ängstliche – und oft fehlt uns der Raum für den erwachsenen, liebevollen, selbstbestimmten Anteil. Der Anteil, der uns dazu bringt, uns um uns selbst zu kümmern. Zu sagen: „Ich bleibe heute nicht so lange.“
Doch genau den kannst du bewusst aktivieren. Wie du das machen kannst, erläutere ich dir in meinen 5 Tipps gegen Angst, Stress und Panik an Weihnachten und in der Weihnachtszeit.

5 sanfte, aber kraftvolle Tipps für eine ruhigere Weihnachtszeit
In meiner Praxis höre ich immer wieder: „Eigentlich müsste ich doch mit Spaß dabei sein. Bei den anderen klappt das doch auch. Aber bei mir löst das alles ganz viel Druck und Stress aus. Insbesondere, wenn es um Treffen mit der ganzen Familie geht.“
- Erlaube dir deine Wahrheit
Du musst Weihnachten nicht lieben. Und du musst es auch nicht „genießen“, nur weil es alle erwarten. Je ehrlicher du innerlich mit dir bist, desto ruhiger wird dein Nervensystem.
Frage dich: Was fühle ich wirklich, ganz ohne Bewertung?
Allein diese Erlaubnis nimmt oft schon Druck raus.
- Plane Puffer – nicht nur Termine
Trage in deinen Kalender bewusst freie Zeiten ein: zum Durchatmen, Spazierengehen, Tee trinken, Nichtstun. Diese Zeiten sind keine Lücken, sie dienen deinem Nervensystem zur Erholung und sind dein Regulationsanker. Du darfst einfach mal nichts tun.
- Weniger ist mehr, auch beim Schenken
Viele meiner Klientinnen neigen zur Perfektion. Aber du musst niemanden beeindrucken. Geschenke benötigen keine Perfektion. Oft reicht ein liebevoller Gedanke viel mehr als ein teures Präsent. Erlaube dir, aus dem Leistungsmodus auszusteigen.
- Mini-Übung für akute Unruhe
Lege eine Hand auf dein Herz, eine auf den Bauch. Atme 4 Sekunden durch die Nase ein – 6 Sekunden aus. Zähle dabei innerlich mit. Wiederhole es 10-mal. Diese verlängerte Ausatmung signalisiert deinem Körper: Ich bin sicher.
- Setze kleine, klare Grenzen
Du musst nicht über alles sprechen. Du musst nicht überall bleiben. Du darfst auch früher gehen, und zwar ohne dich zu rechtfertigen.
Ein einfacher Satz kann reichen: „Ich werde heute nicht so lange bleiben.“ Das ist kein Egoismus. Das ist Selbstfürsorge.
FAZIT: Weihnachten darf sich anders anfühlen
Vielleicht wird dieses Weihnachten nicht perfekt. Vielleicht bleibt es chaotisch, laut oder emotional. Aber es kann ehrlicher, sanfter und bewusster werden. Jeder kleine Schritt in Richtung Selbstmitgefühl, Abgrenzung und Nervensystem-Regulation ist ein Geschenk an dich selbst. Oft das wertvollste Geschenk von allen.
Wenn du Unterstützung möchtest, um deine Ängste, inneren Anteile oder belastenden Muster besser zu verstehen und sanft zu verändern, dann schau gern auf meinem Blog vorbei, abonniere meinen Newsletter oder vereinbare ein unverbindliches kostenloses Kennenlerngespräch über Doctolib. Du musst diesen Weg nicht alleine gehen.
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Du musst da nicht alleine durch, gemeinsam schaffen wir das.







