Die Wechseljahre
In ihrem Leben begegnet jede Frau irgendwann einmal diesem Thema. Was kannst du nun tun, um gelassen durch diese Zeit zu gehen? Ich möchte dich gerne bei einem entspannteren Umgang mit diesem Prozess unterstützen. Deshalb findest du in diesem Artikel viele Informationen, die dir ein besseres Verständnis für deinen Körper und seine Prozesse geben. Aber gleich auch Handlungsmöglichkeiten für ein besseres Körpergefühl und Wohlbefinden.
Zunächst einmal gebe ich dir ein paar allgemeine Infos zu den Wechseljahren und den im Körper stattfindenden Prozessen. Dann folgen Infos zu einem in meiner Hypnosepraxis häufig auftretenden Thema: der Gewichtszunahme in den Wechseljahren. Im Anschluss bekommst du dann für dich Tipps in drei Bereichen, die du gleich für dich umsetzen kannst. Ich wünsche dir viel Spaß beim Lesen und umsetzen im Alltag.
Und was sind denn nun die Wechseljahre?
Im Körper der Frau liegen bei ihrer Geburt bereits alle Eizellen vor und reifen im Laufe ihres Lebens heran. Die Anzahl der Eizellen nimmt dabei allmählich ab. Im Prozess des Heranreifens einer Eizelle entstehen, sozusagen als Nebenprodukt, die Hormone Östrogen und Progesteron – auch Gelbkörperhormon genannt. Reifen dann weniger Eizellen heran, so nimmt auch die Produktion dieser Hormone ab. Progesteron ist unser Wohlfühlhormon und nimmt dieses ab, so kann es zum einen zu Wassereinlagerungen kommen, zum anderen zu Stimmungschwankungen.
Der Hormonhaushalt kann in den Wechseljahren stark schwanken und dies kann bei einigen Frauen für die klassischen Beschwerden sorgen. Dies können sein: Hitzewallungen (durch den sinkenden Östrogenspiegel), Schlafstörungen, depressive Verstimmungen, veränderte Haut und Haarstruktur etc.
Oft wird der Zyklus zuerst kürzer, weil das Progesteron – welches die 2. Zyklushälfte bestimmt – schneller nachlässt, als das Östrogen. Schließlich kommt es zur Menopause, dem Stadium, in dem die Eierstöcke die Produktion von Fortpflanzungshormonen vollständig einstellen. Erfolgt 12 Monate in Folge keine Monatslblutung mehr, spricht man von der Menopause.
Ein Drittel aller Frauen hat im Laufe ihrer Wechseljahre keinerlei Beschwerden, ein weiteres Drittel hat Störungen im allgemeinen Befinden und ein Drittel leidet unter den Wechseljahren, weil die Lebensqualität eingeschränkt ist.
Warum nehmen viele Frauen in den Wechseljahren zu?
Der Körper baut in den Wechseljahren Muskeln ab und verstoffwechselt weniger Kalorien. Zudem verteilt er die Fettzellen um, insbesondere in den Bauchbereich. Hier kann über die Ernährung und mit Sport viel reguliert werden. Die Aufrechterhaltung des weiblichen Zyklus benötigt täglich etwa 300kcal, welche im Laufe der Wechseljahre peu à peu nicht mehr verbraucht werden. Zudem sorgt die Testosteronreduzierung für eine Abnahme der Muskelmasse und so kommt es dazu, dass schließlich ca. 500kcal täglich weniger verbraucht werden. Bei gleichem Lebensstil kann dies zur Gewichtszunahme führen.
Da die Hormone auch für die Verteilung des Fetts im Körper zuständig sind, kommt es zudem zu einer Verschiebung der Fetteinlagerung. Das Östrogen sorgt für die Ansammlung im unteren Körperbereich (klassische Birnenform), während das Testosteron für eine Einlagerung im Bauchbereich zuständig ist. Da die Testosteronproduktion langsamer sinkt, als die Östrogen-und Progestoronproduktion, wird das Fett nun vermehrt im Bauchraum angelegt. Dies kann als viszerales Bauchfett einen negativen Einfluss haben und einen Entzündungskreislauf entstehen lassen.
Zudem kommt es meist um die Phase der Wechseljahre zu weiteren großen Veränderungen im Leben einer Frau. Die Kinder werden langsam erwachsen, ziehen vielleicht aus. Im Job wird voll gepowert, der Anschluss will gehalten werden. Die eigenen Eltern benötigen mehr Unterstützung oder werden sogar pflegebedürftig. Es kommt vielleicht auch eine Unzufriedenheit mit dem eigenen Körper hinzu, mit Fältchen, dünner werdendem Haar und ersten körperlichen Beschwerden. Die Menopause als einen Neubeginn, eine Neudefinition zu sehen, ist dabei immens hilfreich für einen entspannten Prozess.
Hypnose in den Wechseljahren
Durch die Hormonumstellung kann das vegetative Nervensystem in den Wechseljahren in ein Ungleichgewicht geraten. Die Hypnose kann durch verschiedene Techniken dafür sorgen, dass wieder ein Gleichgewicht hergestellt wird. Hierbei wirken z.B. Blockadenlösungen und Suggestionen und sorgen für mehr innere Ruhe, Gelassenheit und Zuversicht. Nach der Hypnose gehen die Klientinnen gestärkt in den Alltag zurück und können die natürlichen Prozesse ihres Körpers besser annehmen. Sie spüren neue Energie, eine positive Sicht auf den neuen Lebensabschnitt und eine höhere Stressverträglichkeit.
Klinische Studien erforschen die Wirkung von Hypnose auf die Wechseljahre und kommen zu positiven Resultaten. Unter anderem die 2012 erstellte Studie des Baylor University’s Mind-Body Medicine Research Laboratory stellte die sehr gute Wirksamkeit der Hypnose bei Hitzewallungen heraus. Der Artikel kann hier eingesehen werden. Auch die folgende randomisierte Studie aus dem Jahr 2013 spricht eindeutig für den Einsatz von Hypnose bei Hitzewallungen. Du kannst sie hier einsehen.
Aber auch das für viele Frauen schwierige Thema der Gewichtszunahme kann durch die Hypnose positiv beinflusst werden. Die Sportmotivation kann durch Hypnose erhöht werden, durch gezielte Suggestionen kann der Stoffwechsel angeregt und der Hunger nach Süßem beinflusst werden. Es kann aber auch einfach in Hypnose ein langsameres Essen trainiert werden und das Sättigungsgefühl verstärkt werden. Die Möglichkeiten sind vielfältig und richten sich ganz individuell nach deinen Themen.
3 Tipps für den Alltag
Um dich nun aber sofort mit einigen Tipps zu unterstützen, kommen hier einige Informationen, die du gleich in deinen Alltag integrieren kannst.
Sport
Die positive Wirkung von Sport, insbesondere Krafttraining, möchte ich hier an erster Stelle nennen. Da im Körper nun weniger Östrogen produziert wird, welches aber u.a. für den Aufbau neuer Knochenmasse verantwortlich ist, kann Osteoporose entstehen. Dem kann aber vorgebeugt werden, in dem insbesondere die Muskeln trainiert werden. Hierdurch wird die Knochenmasse verdichtet, der Muskelanteil steigt, was einen höheren Kalorienverbrauch mit sich bringt. Es gilt, den Fokus weniger auf Cardio und vermehrt auf ein Muskeltraining zu legen.
Entspannung und Akzeptanz
Anzuerkennen, was der Körper im Laufe des bisherigen Lebens geleistet hat und zu akzeptieren, dass man eben keine 30 mehr ist, kann zu viel Entspannung im Umgang mit den Wechseljahren führen. Wir besitzen einen großartigen Körper, der täglich ganz wunderbar für uns arbeitet. Es gilt die Veränderung anzunehmen und die Vorteile dieses neuen Lebensabschnitts zu erkennen. Es ist nicht mehr nötig, für Verhütung zu sorgen. Viele Lebensthemen wie z.B. Jobausrichtung, Hausbau, Kinder, uvm. sind erreicht. Es darf ein wenig Ruhe einkehren. Die Annahme dieser neuen Lebenssituation kann viel dazu beitragen, den Stress zu reduzieren. Auch feste Schlafenszeiten können zu einer Reduzierung der Wechseljahrssymptomatik führen, ebenso wie tägliche Entspannungseinheiten. Diese müssen gar nicht lange dauern. Ein paar Minuten tiefe Bauchatmung täglich können schon zu einer großen Veränderung und viel mehr Leichtigkeit führen.
Ernährung
Selbstverständlich hat die Ernährung einen sehr großen Einfluss auf das Wohlbefinden und den Körper. Du solltest dafür sorgen, dass du viele Lebensmittel mit geringer Energiedichte, aber mit möglichst vielen Vitalstoffen zu dir nimmst. Dies kann z.B. durch Gemüse, Obst und Hülsenfrüchte geschehen. Sorge für eine ausreichende Eiweißzufuhr, so dass dein Körper optimal für dich arbeiten kann und du nach einer Mahlzeit lange satt bleibst. Reis, Kartoffeln und Getreideprodukte solltest du reduzieren. Bei starken Hitzewallungen kannst du ausprobieren, ob es hilfreich ist, Kohlenhydrate vor allem abends zu reduzieren.
Selbstverständlich gibt es auch diverse pflanzliche Produkte, wie z.B. die Schlafbeere (Ashwaghanda), Traubensilberkerze, Mariendistel uvm. die dein Wohlbefinden stärken können.
An dieser Stelle möchte ich ausdrücklich darauf hinweisen, dass ich kein Arzt bin und du dir bitte immer ärztlichen Rat einholen solltest, wenn du körperliche Beschwerden hast. Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass die angebotene Informationen nicht die Dienste eines Arztes oder Heilpraktikers ersetzen. Meine Tätigkeit grenzt sich grundlegend von der Tätigkeit des Arztes oder Heilpraktikers ab.
Solltest du wegen irgendeiner Erkrankung in medizinischer Behandlung sein, so unterbreche diese auf keinen Fall, ohne vorherige Rücksprache mit deinem Arzt.
Prozessbegleitung gesucht?
Ich wünsche dir alles Liebe und Gute für diesen neuen Lebensabschnitt und freue mich natürlich, falls du deinen kostenfreien Kennenlern-Termin über Calendly vereinbaren möchtest und ich dich vielleicht mit Hypnose oder Coaching auf diesem Weg unterstützen kann.