EMDR in der Psychotherapie – kraftvolle Hilfe bei Ängsten und Panik
Du leidest unter Ängsten, Panikattacken oder Phobien und hast schon vieles ausprobiert? Vielleicht ist EMDR genau der Ansatz, der dir weiterhelfen kann. In meiner Praxis in Köln möchte ich diese anerkannte und wissenschaftlich fundierte Therapiemethode nicht mehr missen. Mich beeindruckt immer wieder, wie schnell Erleichterung, Ruhe und Klarheit eintreten können.
In diesem Artikel erfährst du, was EMDR genau ist, wie eine EMDR-Therapie abläuft, wobei EMDR helfen kann – und ich gebe dir konkrete Fallbeispiele aus meiner Praxis mit auf den Weg. Wie immer findest du am Ende 3 praktische Tipps zur direkten Umsetzung, die dir mehr Ruhe und Klarheit bringen können.
Was ist EMDR?
EMDR steht für Eye Movement Desensitization and Reprocessing – auf Deutsch: „Desensibilisierung und Verarbeitung durch Augenbewegungen“. Ursprünglich wurde EMDR zur Behandlung von Traumafolgestörungen entwickelt. Heute weiß man: Dieser Ansatz wirkt nicht nur bei Trauma – sondern auch sehr effektiv bei Ängsten, Phobien und Panikattacken uvm.
Im Kern geht es darum, belastende Erinnerungen oder Gefühle im Gehirn „neu zu verarbeiten“. Dabei nutzt EMDR die natürlichen Verarbeitungsmechanismen deines Gehirns – unterstützt durch bilaterale Stimulation, zum Beispiel durch gezielte Augenbewegungen, Töne oder Berührungen.
In meiner Kölner Praxis arbeite ich mit Augenbewegungen. Allerdings nicht gesteuert durch meine Fingerbewegung sondern durch Bewegung der geschlossenen Augen. Dies ermöglicht es meinen Klient:innen den Fokus stark auf ihr Inneres zu lenken und die Dauer der Augenbewegungen so zu steuern, wie es für sie nötig ist, um die Verbindung zu den belastenden Ereignissen zu lösen.

Was passiert im Gehirn bei EMDR?
Belastende Erinnerungen sind oft fragmentiert abgespeichert und werden vom Gehirn nicht wie normale Erinnerungen verarbeitet.
EMDR hilft, diese „stecken gebliebenen“ Erinnerungen zu integrieren, ähnlich wie es im REM-Schlaf (Traumschlaf) passiert, wenn die Augen sich hin- und herbewegen.
So kann das Gehirn die Erinnerung als Vergangenheit abspeichern, sodass die starke emotionale Reaktion in der Gegenwart nachlässt.
Was ist der Unterschied zu Hypnose?
EMDR ist keine Hypnose und doch passt beides wunderbar zusammen. In Hypnose wird mit einem veränderten Bewusstseinszustand gearbeitet, während EMDR mit deinem „Alltagsbewusstsein“ startet, dann jedoch zum Bespiel beim Erstellen deines Wohlfühlortes und bei der Bearbeitung deiner Erinnerungen auch in tranceähnliche Zustände gehen kann.
Hypnose bedeutet einen veränderten Bewusstseinszustand, in dem der Zugang zu inneren Bildern, Ressourcen und Lösungen erleichtert wird, während gleichzeitig eine tiefe Entspannung und Fokussierung möglich ist. Sie wird klar von EMDR unterschieden, kann jedoch bei Bedarf mit hypnosystemischen Elementen sinnvoll kombiniert werden, um Ängste sanft und effektiv zu bearbeiten. Die 10 häufigesten Fragen zur Hypnose beantworte ich in diesem Blogartikel.
Beide Methoden aktivieren innere Ressourcen und fördern die Verarbeitung, unterscheiden sich jedoch in der Vorgehensweise. In meiner Praxis in Köln kombiniere ich – immer in Absprache mit meinen Klient:innen – sehr gerne beide Methoden.
Wie läuft eine EMDR-Sitzung ab?
Eine EMDR-Sitzung ist klar strukturiert. Sie umfasst in meiner Praxis folgende Schritte:
- Vorgespräch & Zielklärung: Wir besprechen, welches Thema oder welches belastende Gefühl du bearbeiten möchtest. Was ist deine Geschichte? Wo stehst du jetzt? Wo möchtest du hin? – das sind die Hauptpunkte in diesem Part.
- Ressourcenaktivierung: Bevor es an die Verarbeitung geht, stärken wir deine inneren Ressourcen – damit du dich sicher fühlst. Dies allein kann zusammen mit der dem Vorgespräch und der Zielklärung bereits mehrere Sitzungen in Anspruch nehmen. Bevor wir mit der Aktivierung der Erinnerung und den Augenbewegungen starten, arbeiten wir stärkend und stabilisierend.
- Aktivierung der Erinnerung: Du denkst bewusst an eine belastende Situation oder ein Gefühl. Gemeinsam mit mir gehst du in das Bild, den Gedanken, das Gefühl hinein. Du bist dabei stets in der Lage selbstbestimmt zu handeln. Alles geht in deinem Tempo, so wie es für dich richtig ist.
- Bilaterale Stimulation: Während du dich auf das Bild, das Gefühl oder den Gedanken konzentrierst, erfolgen die für das EMDR typischen Augenbewegungen von links nach rechts und zurück. Wir wischen, bis sich die negative Verbindung zu deiner Erinnerung löst.
- Verarbeitung & Neubewertung: Dein Gehirn beginnt, die Erinnerung neu zu sortieren und oft berichten meine Klient:innen danach von Erleichterung, Klarheit und innerem Abstand.

Wobei kann EMDR helfen?
Auf meine Praxis bezogen eignet EMDR sich besonders bei:
- Generalisierter Angst
- Panikattacken
- Sozialer Phobie
- Flugangst, Fahrangst oder Platzangst
- Verlust- oder Trennungserfahrungen
- Gefühlen von Ohnmacht, Scham oder Kontrollverlust
- Geringem Selbstwert, tiefsitzenden Überzeugungen (Glaubenssätzen)
3 Fallbeispiele aus der Praxis
In meiner Praxis in Köln arbeite ich mit EMDR vor allem bei Angst, Phobien und Panikattacken. Die Namen aller hier aufgeführten Klient:innen sind frei erfunden und ihre Geschichten ähneln den Geschichten vieler Klient:innen, die meine Praxis besuchen. Alle kamen mit großen Ängsten zu mir und fanden ihren individuellen Weg zurück zu mehr Ruhe, Klarheit und Sicherheit.
1. Flugangst nach einem turbulenten Flug
Sabine (48) entwickelte nach einem extrem turbulenten Rückflug eine starke Flugangst. Allein beim Gedanken an das Einsteigen verspürte sie Herzrasen und Schweißausbrüche. Mithilfe von EMDR konnte sie die belastende Erinnerung an diesen Flug verarbeiten. Nach 3 Sitzungen fühlte sie sich wieder sicherer und konnte auch wieder entspannt fliegen.
2. Panikattacken nach einem Burnout
Julia (36) kam mit wiederkehrenden Panikattacken zu mir, ausgelöst durch das Gefühl, im Alltag „nicht zu genügen“. In der EMDR-Arbeit zeigte sich eine Schlüsselerinnerung an eine Situation in ihrer alten Firma. Durch gezielte Verarbeitung dieser Szene konnte sich ihr Nervensystem beruhigen – die Panikattacken wurden seltener und schließlich verschwanden sie.
3. Zahnarztphobie aus Kindheitserfahrung
Tanja (52) mied seit Jahren den Zahnarzt. Der Auslöser: Eine traumatische Kindheitserfahrung mit einer groben Behandlung. Mit EMDR konnte sie diese Erinnerung entkoppeln und als vergangen abspeichern. Es trat sehr schnell eine große Erleichterung und Leichtigkeit ein. Heute geht sie mit einem Gefühl von innerer Ruhe zum einem einfühlsamen Zahnarzt.

3 Tipps zur Selbsthilfe bei Angst – ergänzend zu EMDR
An dieser Stelle möchte ich dir eine kleine Hilfe anbieten, mit der du schon jetzt etwas für dein Nervensystem tun kannst. Für mehr Ruhe, Klarheit und mehr Distanz zu belastenden Gedanken.
- Bilaterale Selbstberuhigung: Klopfe abwechselnd deine Oberschenkel rechts und links sanft – das kann dein Nervensystem beruhigen, besonders in Stressmomenten. Hilfreich ist, dabei auch deinen Atem einzusetzen. Atme durch die Nase ein und lange durch den Mund wieder aus.
- Ressourcenanker setzen: Denke an einen Ort, an dem du dich wohl fühlst. Deinen ganz persönichen Wohlfühlort. Das kann ein Moment im Urlaub sein, in der Natur, mit anderen Menschen, ein kreativer Moment. Schau einfach mal, was dein ganz persönlicher Wohlfühlort sein könnte. Und dann spüre diesen Ort im Körper. Versuche einmal alle Sinneskanäle zu aktivieren. Was siehst du an deinem Wohlfühlort, was hörst du, was spürst du, was riechst du, was schmeckst du? Rufe dieses Bild regelmäßig auf, um dich selbst zu stabilisieren. Und wenn du magst, verankere es mit einem Bild, einem Wort, einer Körperbewegung, um dieses gute Gefühl in Zukunft noch leichter abrufen zu können.
- Gedanken aufschreiben – Abstand gewinnen: Notiere belastende Gedanken. Frage dich: „Ist das jetzt gerade wirklich wahr?“ So schaffst du inneren Abstand und stärkst deine Selbstregulation.
Weitere Tipps zur Aktivierung deiner Ressourcen, zum Thema Grenzen setzen, zur Stärkung deines Selbstwerts und wie du den Kreislauf der Angst unterbrechen kannst findest du im Blog.
Fazit: EMDR kann sehr kraftvoll sein
EMDR ist eine kraftvolle Methode zur Verarbeitung belastender Erfahrungen. Gerade bei Ängsten, Phobien und Panikattacken kann dieser Ansatz tiefgreifende Veränderungen bewirken. Ich möchte EMDR in meiner Praxis nicht mehr missen. Es ist Arbeit, die dein Körper und deine Psyche leisten und du solltest dir nach den EMDR Sitzungen, die in der Regel 90 Minuten dauern, kein großes Programm mehr einplanen.
Viele Klientinnen berichten, dass sie nach den Sitzungen erschöpft sind, aber eine große Leichtigkeit eingetreten ist. Dieser Prozess kann noch nacharbeiten, die Erinnerungen können kurzfristig nochmals vermehrt auftauchen – das ist ganz normal und kann zu deinem sehr individuellen Prozess gehören. Und du musst das nicht alleine durchstehen – es gibt Wege, wie du deine innere Stärke wiederfinden kannst.
Erlaube dir, für dich und deine Grenzen einzustehen und bleibe mit deinem Gegenüber in Verbindung. Wenn du lernen möchtest, deine Grenzen zu wahren und empathisch Nein zu sagen, melde dich gern für ein unverbindliches Erstgespräch.
Für weitere hilfreiche Tipps abonniere gerne meinen Newsletter. Alles rund um Ängste, Phobien, Panikattacken und Stress findest du in meinem Blog und auf meinem YouTube Kanal.
Wenn du dich durch Stress, Angst, Phobie oder Panik belastet fühlst, lade ich dich herzlich ein, dich bei mir zu melden. Gemeinsam finden wir heraus, was dir hilft, deinen eigenen Weg zurück in die Ruhe und Sicherheit zu finden. Ich bin für dich da. Buche dir gerne dein unverbindliches und kostenloses 15minütiges Kennenlern-Gespräch über Doctolib!