Veränderung ist möglich
Eine Schritt-für-Schritt-Anleitung mit Tipps für eine dauerhafte Veränderung deiner Gewohnheiten.
Lesedauer ca. 15 Minuten.
In den beiden vorherigen Blogartikeln hast du in Teil 1 ganz viel über dein Gehirn erfahren. Darüber, wie Gewohnheiten überhaupt entstehen und wofür sie gut sind. Im zweiten Teil ging es dann schon in die Handlung. Du hast reflektiert, beobachtet und notiert, in welchem Kontext und durch welchen Trigger deine Gewohnheiten ausgelöst werden. Nun geht es ans Training. Damit deine neu ausgewählten Handlungen auch langfristige Gewohnheiten werden und irgendwann im Autopilot ablaufen.
Deine Motive
Überleg bitte einmal, was deine persönlichen Beweggründe, deine bewussten Motive für die gewünschte Veränderung sind. Dabei ist es für eine langfristige Veränderung wichtig, dass du positiv formulierst, also „Hin zu“ statt „Weg von“. Es muss dein starker Wunsch sein, nicht der einer anderen Person.
- Bitte notiere dir, wo du hin möchtest. Was sind deinen Motive?
- Welchen Nutzen hat dieses neue Verhalten für dich? Er muss so groß sein, dass es sich lohnt, loszugehen.
- Stell dir bitte ganz genau vor, wie es wäre, dieses Ziel bereits erreicht zu haben. Nimm dir Zeit für eine kleine Visualisierung, später bauen wir dies noch aus. Wie würdest du dich fühlen? Was genau wäre anders? Vielleicht kannst du es spüren, sehen, hören oder einen bestimmten Duft wahrnehmen? Versuch dir bitte so genau wie möglich vorzustellen, was stattdessen da wäre.
- Wie würden die Menschen um dich herum reagieren? Was würden sie sagen oder tun, wenn du deine neuen Verhaltenweisen antrainiert hast?
Im nächsten Schritt geht es um deine innere Einstellung. Denn es macht einen großen Unterschied, ob du an ein Gelingen glaubst oder nicht. Bist du ganz fest davon überzeugt, dass du selbstwirksam handeln kannst? Beantworte dir selbst bitte folgende Fragen:
- Siehst du das Training der neuen Gewohnheit als Bedrohung oder Herausforderung?
- Bist du bereit ca. 10 Wochen in diese neue Gewohnheit zu investieren?
Falls du hierbei ganz klar auf der Seite der Herausforderung bist und weißt, dass die 10 Wochen vielleicht kein Spaziergang sind, aber durchaus machbar: Wunderbar. Los geht`s!
Falls du noch zögerst, können dir z.B. bestimmte Tools aus dem ressourcenorientierten Coaching oder auch ein Blick auf deine Ressourcen anhand der systemischen Biographiearbeit helfen. Sprich mich hierzu gerne an.
Um deine neue Gewohnheit ganz tief in deinem Inneren zu verankern, empfehle ich dir eine Visualisierung kurz vor dem Schlafen gehen oder nach dem Aufwachen. Dein Gehirn ist dann im Alpha-Zustand und besonders zugänglich für die Arbeit mit inneren Bildern. Stell dir ganz genau vor, was mit deiner neuen Gewohnheit alles anders wäre. Male dir die schönsten Bilder aus, vielleicht kannst du die Veränderung spüren, vielleicht hörst du bestimmte Geräusche oder nimmst angenehme Gerüche wahr. Geh ganz tief in dieses Bild hinein und genieße es. Auch hierbei gilt: Dein Gehirn braucht regelmäßiges Training. Also gerne täglich üben.
Nun hast du schon so viel getan, um in Richtung deiner neuen Gewohnheit zu gehen. Als großen Tipp möchte ich dir noch ans Herz legen, auch die vielleicht auftretenden Schwierigkeiten mit einzubeziehen. Das hört sich im ersten Moment seltsam an. Du solltest jetzt die ganze Zeit positiv und motivierend an deine Wunschvorstellung denken und nun das. Die Wissenschaft hat aber herausgefunden, dass die Erfolgschancen eines Vorhabens stark gesteigert werden können, wenn man auch über mögliche Hindernisse nachdenkt.
Am besten formulierst du diese handschriftlich in „Wenn… , dann… “ – Sätzen. Also zum Bespiel: „Wenn ich nach dem Job gestresst nach Hause komme und Entspannung brauche, dann mache ich mir eine schöne, duftende Tasse Tee.“
Gabriele Ottingen nennt das Wahrnehmen von möglichen Hindernissen auch realistisch-pessimistische Einstellung. Du bist auf den Fall vorbereitet, hast sozusagen schon einmal probegehandelt und damit deutlich bessere Chancen den erwarteten Widerstand zu überwinden.
Und ganz, ganz wichtig: Es muss nicht gleich alles zu 100% funktionieren. Es darf „Ehrenrunden“ geben, wie Gunter Schmidt immer so schön sagt. Wenn es nicht geklappt hat, dann war der Trampelpfad noch nicht ausgetreten genug und du hast hierdurch wieder etwas Neues gelernt. Forscher um Dr. Judith Prochaska haben herausgefunden, dass Menschen, die schon mehrfach ein bestimmtes Vorhaben angegangen sind, dieses jedoch nicht gleich im ersten Anlauf erfolgreich umsetzen konnten, daraus lernen konnten und dies die Erfolgschancen für ein erneutes Handeln stark verbessert hat.
Los geht`s...
In diesem Sinne wünsche ich dir viel Erfolg mit deinen neuen Gewohnheiten! Geh kleine Schritte, such dir vielleicht auch Gleichgesinnte, belohn dich für deinen Erfolg und erkenne auch kleine Teilerfolge an.
Bei allen Fragen bin ich für dich da: info@praxis-sandra-hilberath.de
Möchtest du dich von mir unterstützen lassen, dann schreib mir gerne oder vereinbare deinen kostenfreien Kennenlern-Termin über Calendly.
Deine Sandra