Selbstwert, Selbstbewusstsein und Selbstsicherheit stärken bei Angst, Phobien und Panikattacken – So gelingt's!
Vielleicht fühlst du dich oft unsicher, klein oder zweifelst an dir selbst – ganz allgemein und vor allem was Situationen betrifft, die Ängste auslösen. Damit bist du nicht allein, denn viele Menschen, die unter Ängsten, Phobien oder Panikattacken leiden, haben auch mit einem geringen Selbstwertgefühl, mangelndem Selbstbewusstsein oder fehlender Selbstsicherheit zu kämpfen. In diesem Artikel möchte ich dir 5 konkrete Tipps geben, die alltagstauglich sind und dich stärken. Du erfährst, was der Unterschied zwischen Selbstwert, Selbstbewusstsein und Selbstsicherheit ist und warum sie bei Ängsten oft beeinträchtigt sind.
Falls du beim Thema Ängste erstmal ganz vorn anfangen möchtest, empfehle ich dir zuerst meinen Artikel „Angst verstehen“ und den Artikel zum Thema „Angstkreislauf durchbrechen“.
Selbstwert, Selbstbewusstsein und Selbstsicherheit – Was ist was?
In der Praxis begegne ich ganz oft Missverständnissen, was den Unterschied dieser 3 Begriffe angeht. Viele verwenden sie synonym – dabei meinen sie aber etwas Unterschiedliches. Hier möchte ich dir nur ganz kurz erläutern, was ich damit in diesem Artikel beschreibe. Ganz zum Schluss bekommst du einen kleinen Merksatz, der mir gut geholfen hat, mir die Unterschiede merken zu können.
Selbstwert
Dabei geht es um dein inneres Gefühl, wertvoll und genug zu sein und zwar unabhängig von Leistung, Aussehen oder Verhalten. Es ist sozusagen die Basis deiner inneren Stabilität.
Selbstbewusstsein
Landläufig wird dieser Begriff am häufigsten für alle drei Begriffe verwendet. Er meint aber eigentlich das Wissen um dich selbst: Wer du bist, was du willst, was du kannst – aber auch, was du nicht möchtest. Es geht um deine Identität und Klarheit. Es geht darum, dir deiner selbst bewusst zu sein.
Selbstsicherheit
Bei diesem Begriff geht es zum einen darum, wie du nach außen auftrittst: Kannst du Grenzen setzen, deine Meinung sagen, für dich einstehen – auch wenn dein Herz dabei klopft? Es geht aber auch darum, dass du dir deiner Selbst sicher bist. Im Sinne von: Ich kann mir vertrauen, kenne mich und weiß, was ich mir zutrauen kann. Selbstsichere Menschen wirken nicht unbedingt laut oder dominant. Vielmehr strahlen sie eine innere Klarheit und Ruhe aus – selbst wenn sie nervös sind oder zweifeln. Sie wissen: „Ich darf da sein. Ich darf fühlen, was ich fühle. Und ich darf sagen, was ich denke.“
Und hier kommt der versprochene Merksatz:
Selbstwert ist das Fundament, Selbstbewusstsein ist die Klarheit über dich, Selbstsicherheit ist dein Handeln im Außen und dein Zutrauen im Inneren.
Warum sind diese drei bei Ängsten oft geschwächt?
Wenn wir mit Ängsten, Phobien oder Panikattacken zu tun haben, dann erleben wir oft ein Gefühl von Hilflosigkeit, von ausgeliefert sein. Ich kenne das aus meinen Momenten großer Angst, wenn der Körper zitterte, das Herz raste und im Kopf ein großes „Das schaffe ich nicht.“ auftauchte und mich lähmte. Unsere Ängste bringen uns aus dem Gleichgewicht – sie machen klein, eng, unsicher. Über Jahre hinweg entstehen dann oft negative innere Überzeugungen wie:
„Ich bin nicht gut genug.“
„Ich schaffe das sowieso nicht.“
„Ich darf keine Fehler machen.“
Und natürlich nagen solche Gedanken am Selbstwert. Wem würde das denn nicht so gehen, wenn er Situationen erlebt, in denen er sich hilflos fühlt und diese kleinmachenden Gedanken auftauchen. Gleichzeitig wird dein Selbstbewusstsein immer geringer – du traust dir weniger zu, weißt manchmal gar nicht mehr, was du wirklich brauchst.
Und dann passiert etwas eigentlich ganz logisches, wenn wir uns diesen Kreislauf anschauen: In stressigen Momenten versagt dann die Selbstsicherheit – du schweigst, obwohl du reden willst oder meidest Situationen ganz. Durch die Vermeidung nimmst du dir dann die Möglichkeit zu erfahren: Es war vielleicht nicht einfach, aber ich habe es geschafft.“ So erlebst du dann immer weniger Selbstwirksamkeit. Wenn du tiefer in das Thema Vermeidung einsteigen möchtest, empfehle ich dir meinen Artikel „Vermeidung bei Angst – Warum sie nur kurzfristig hilft“.

5 sofort umsetzbare Tipps für mehr Selbstwert, Selbstbewusstsein und Selbstsicherheit
Mit diesen Tipps möchte ich kurze, knackige Methoden an die Hand geben, die sofort zu einer Veränderung führen können, die aber leicht und einfach in den Alltag integriert werden können. Ganz wichtig: Probier sie wirklich aus. In deinem Tempo, in kleinen Schritten. Erstelle dir deine Mini-Schritte, aber fang mit einer Sache an. Und dann probiere es am nächsten Tag wieder. Erfolg entsteht durch Wiederholung.
Tipp 1: Führe ein Erfolge-Tagebuch
Schreibe jeden Abend 3 Dinge auf, die du heute geschafft hast – auch kleine Schritte zählen! Das stärkt deinen Fokus auf das, was schon funktioniert, statt auf das, was nicht geklappt hat.
Tipp 2: Stell deine negativen Glaubenssätze in Frage
Notiere dir kritische Gedanken („Ich bin zu schwach“) und stelle ihnen bewusst stärkende Gedanken entgegen („Ich darf Fehler machen, nur so kann ich lernen.“).
Tipp 3: Power-Posen nutzen
Etwas, das ich mit meinen Klient:innen sehr gerne mache und das sofort zu einer Veränderung im Körpergefühl führt. Stell dich in eine aufrechte, starke Körperhaltung (z. B. „Superheldenpose“). Kopf hoch, Schultern zurück, Brust raus, fester Stand auf dem Boden. Das aktiviert nachweislich positive Neurotransmitter!
Tipp 4: Mini-Mut-Challenges starten
Meine Methode besteht aus vielen kleinen Schritten in Richtung Ziel, denn nur so kannst du langfristig am Ball bleiben und brichst nicht nach kurzer Zeit nach dem Motto „Klappt ja eh nicht.“ wieder ab, weil deine Schritte zu groß waren. Mach täglich eine klitzekleine Sache, die dich minimal herausfordert (z. B. jemanden nach dem Weg fragen). So baust du Schritt für Schritt Selbstsicherheit und Selbstwirksamkeit auf.
Tipp 5: Hypnosystemische Selbstzuwendung
Zum Schluss noch ein Tipp aus der Hypnosystemik. Der mag dir am Anfang komisch vorkommen, aber probier es bitte einmal aus. Es kann dich ja keiner dabei sehen oder hören, es gibt nichts zu verlieren, du kannst nur gewinnen. Nimm dir vielleicht 2-3 Minuten täglich für einen inneren Dialog mit deinem ängstlichen Anteil – mit liebevoller Sprache: „Ich sehe dich. Ich bin bei dir.“ Und schau einfach mal, was passiert. Mehr zu inneren Anteilen erfährst du hier.

Fazit: Du bist nicht deine Angst – du bist viel mehr
Wichtig zu wissen: Selbstwert, Selbstbewusstsein und Selbstsicherheit lassen sich trainieren. Gerade, wenn du unter Ängsten, Phobien oder Panikattacken leidest und eine Weg suchst, diese zu überwinden, lohnt es sich, sie zu trainieren. Schritt für Schritt, in deinem Tempo.
Du bist Expert:in für dein Leben – und ich begleite dich gern auf deinem Weg.
Wenn du Lust hast, schau dich gerne auf meiner Website um oder vereinbare ein unverbindliches Erstgespräch. Du musst da nicht alleine durch.
Und denk dran: Du bist nicht falsch. Du bist ein Mensch mit ganz viel Mut – der gerade dabei ist, seinen eigenen Weg aus der Angst zu finden.
Für weitere hilfreiche Tipps abonniere gerne meinen Newsletter. Alles rund um Ängste, Phobien, Panikattacken und Stress findest du in meinem Blog und auf meinem YouTube Kanal.
Wenn du dich durch Angst, Phobie oder Panik belastet fühlst, lade ich dich herzlich ein, dich bei mir zu melden. Gemeinsam finden wir heraus, was dir hilft, deinen eigenen Weg zurück in die Ruhe und Sicherheit zu finden. Ich bin für dich da. Buche dir gerne dein unverbindliches und kostenloses 15minütiges Kennenlern-Gespräch über Doctolib!